Wenn bei Kindern erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen und/oder Rechtschreiben auftreten, ist es für Eltern, Lehrkräfte und Betreuer oft schwierig, die Symptome einzuordnen. Wo genau liegen die Hürden für das Kind?
Jedes Kind macht beim Erlernen vom Lesen und Rechtschreiben Fehler. Im Falle einer Lese-Rechtschreibstörung bleiben die anfänglichen Schwierigkeiten jedoch über längere Zeit unverändert, und die Anzahl der Fehler ist wesentlich höher. Die Symptome einer Legasthenie können dabei vielfältig und ganz individuell sein. Sie reichen von Problemen beim Lesen und/oder Rechtschreiben über Lernschwierigkeiten in weiteren Fächern (neben Deutsch) bis hin zu sogenannten Begleitstörungen, die sich aus dem hohen seelischen Druck und dem häufigen Erleben von Misserfolgen entwickeln können.
Eine Lese- bzw. Rechtschreibstörung kann isoliert auftreten, was bedeutet, dass die gravierenden Schwierigkeiten nur beim Lesen oder nur beim Schreiben bestehen.
Kinder und Jugendliche mit einer Legasthenie können Folgesymptome entwickeln, welche zwar unabhängig von den eigentlichen Ursachen der Lese- Rechtschreibstörung sind, jedoch die weitere Entwicklung des Kindes/Jugendlichen beeinflussen können:
Legasthenie wird häufig von Komorbiditäten begleitet. Komorbiditäten sind Begleitschwierigkeiten oder –erkrankungen, die gemeinsam mit einer schon bestehenden Grundsymptomatik auftreten können. Einige dieser, wie zum Beispiel eine Schulangst, sind wahrscheinlich eine Folge der wiederholten Misserfolge, die Kinder/Jugendliche mit Legasthenie trotz großer Anstrengung leider häufig erleben müssen.
Komorbiditäten wirken sich meist ungünstig auf den Verlauf einer Lese-Rechtschreibstörung aus. Sie sollten daher frühzeitig erkannt und behandelt werden. Erkrankungen oder Schwierigkeiten, deren direkte Ursache eine Legasthenie ist, können bei rechtzeitiger und angemessener Unterstützung und Förderung des Kindes oft verhindert werden.
Birgit Anzenberger
Beratung
Beratungszeiten
Mo 18:00 – 19:00 Uhr
Do 08:00 – 09:30 Uhr
Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie haben Anspruch auf Toleranz, Förderung und Chancengleichheit in Schule, Ausbildung und Beruf.
Wir vertreten mit Nachdruck Ihre Interessen. Und je mehr Stimmen wir vereinen, desto größer ist dieser Nachdruck – seien Sie eine davon!
Tanja Scherle
Landesvorsitzende
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