Eine Rechenstörung ist nicht heilbar. Durch eine frühzeitige Diagnose und geeignete Fördermaßnahmen können aber große Fortschritte im Bereich der Rechenfertigkeiten erzielt werden, um dem Kind / Jugendlichen einen erfolgreichen Schulabschluss zu ermöglichen und sein Leben mit der Dyskalkulie zu erleichtern.
Mathematische Fertigkeiten bauen jeweils direkt aufeinander auf. Möglichst frühzeitige erste Fortschritte erleichtern die weitere Lernentwicklung maßgeblich. Eine geeignete und gezielte Lerntherapie mit psychotherapeutischem Anteil kann zudem die seelische Belastung der Kinder und Jugendlichen mit Rechenstörung verringern und eine ausgeprägte Matheangst abbauen oder verhindern.
Für die Förderung bei Dyskalkulie definiert die S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung“ Empfehlungen. So sollen in der Dyskalkulietherapie wissenschaftlich entwickelte Programme bzw. deren Bausteine zum Einsatz kommen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist und die an den in der Diagnostik erkannten Problemschwerpunkten im mathematischen Bereich ansetzen. Die jeweiligen Inhalte beziehen sich auf mathematische Teilbereiche, wie etwa dem Verständnis von Mengenrelationen, den relationalen Zahlenbegriff, dem basisnumerischen Wissen, dem Aufbau des mentalen Zahlenstrahls, dem Verständnis von Rechenoperationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) und schließlich der Automatisierung von Faktenwissen.
Weitere Informationen zu außerschulischen & schulischen Förderprogrammen finden Sie auch auf der Website des BVL.
ACHTEN SIE AUF DIE QUALIFIZIERUNG DES THERAPEUTEN
Bis heute wurde kein anerkanntes Berufsbild für Lerntherapeuten festgelegt. Daher gibt es auch viele Therapeuten ohne angemessene Qualifikation.
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) hat einen zertifizierten Ausbildungsstandard für "Dyskalkulietherapeuten nach BVL“ erarbeitet, der die qualifizierte Aus- und Weiterbildung dieser Therapeuten sicherstellt.
Hier finden Sie alle zertifizierten "Dyskalkulie-Therapeuten nach BVL" in Bayern. Diese verfügen in der Regel über ein pädagogisches/psychologisches Studium sowie aufbauend eine mehrjährige Weiterbildung. Das BVL-Zertifikat ist an die Person des/der Therapeuten gebunden und gilt nicht für die gesamte Praxis.
Weitere Informationen über den BVL-Standard für Therapeuten finden Sie auf der Webseite unseres Bundesverbandes.
Birgit Anzenberger
Beratung
Beratungszeiten
Mo 18:00 – 19:00 Uhr
Do 08:00 – 09:30 Uhr
Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie haben Anspruch auf Toleranz, Förderung und Chancengleichheit in Schule, Ausbildung und Beruf.
Wir vertreten mit Nachdruck Ihre Interessen. Und je mehr Stimmen wir vereinen, desto größer ist dieser Nachdruck – seien Sie eine davon!
Tanja Scherle
Landesvorsitzende
© 2023 · Impressum · Datenschutz